Datum: 11/11/2025 um 00:17 Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Tangsehl
Einsatzbericht:
Großbrand in Tangsehl:
Schwerverletzter Bewohner – 200 Einsatzkräfte bis in den Nachmittag im Einsatz
Am frühen Dienstagmorgen, den 11. November 2025, wurde die Feuerwehr gegen 00:10 Uhr zu einem Großbrand in Tangsehl (Samtgemeinde Dahlenburg) alarmiert. Es handelte sich bereits um den dritten Großbrand innerhalb weniger Tage in der Region – die Feuerwehren waren entsprechend stark gefordert.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand eine rund 1.500 Quadratmeter große Halle eines landwirtschaftlichen Betriebes bereits in Vollbrand. In dem Gebäude befanden sich landwirtschaftliche Maschinen, ein Dieseltank, Gasflaschen sowie ein großer Batteriespeicher der Photovoltaikanlage auf dem Hallendach. Mehrere Gasflaschen explodierten während des Einsatzes.
In der Halle lagen zudem zwei Kühlräume mit Gemüse, Kartoffeln und weiteren Erzeugnissen der aktuellen Ernte – alles wurde vollständig zerstört.
Besonders kritisch war die Lage auch deshalb, weil direkt an die brennende Halle ein Stall mit Schweinen und Kühen angrenzte. Die Bewohner hatten die Tiere rechtzeitig freigelassen, bevor das Feuer auf den Stall übergreifen konnte. Durch den massiven Löscheinsatz und gezielte Riegelstellungen gelang es der Feuerwehr, die angrenzenden Ställe vollständig vor dem Feuer zu schützen. Im weiteren Verlauf unterstützten Einsatzkräfte zudem dabei, die Tiere wieder einzufangen. Alle Tiere blieben unverletzt und sind wohlauf.
Ein 42-jähriger Bewohner wurde schwer verletzt, als er versuchte, Maschinen aus der brennenden Halle zu retten. Er wurde zunächst ins Klinikum Lüneburg gebracht und noch in der Nacht in eine Spezialklinik verlegt.
Die Feuerwehr setzte zwei Drehleitern mit Wenderohren, mehrere B- und C-Rohre sowie zahlreiche Atemschutztrupps ein.
Die Löschwasserversorgung stellte die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen: Um ausreichend Wasser an die Einsatzstelle zu bringen, wurden mehrere Hydranten sowie eine Feldberegnung genutzt. Zusätzlich musste eine rund 1,2 Kilometer lange Wasserförderstrecke bis zum Brandobjekt verlegt werden. So konnte eine stabile Versorgung für die umfangreichen Löscharbeiten sichergestellt werden. Ein örtliches Baggerunternehmen unterstützte die Einsatzkräfte, indem es Trümmer aus der Halle entfernte.
Insgesamt waren im Verlauf des Einsatzes rund 200 Einsatzkräfte beteiligt. Unterstützung kam unter anderem von den Feuerwehren Bleckede, Göhrde-Metzingen und Dannenberg (beide LK DAN). Der ASB Lüneburg übernahm die Versorgung der Einsatzkräfte.
Zum Schutz der Umwelt wurden besondere Maßnahmen ergriffen: Eine Fachfirma nahm das kontaminierte Löschwasser auf. Bereits zuvor hatte ein Landwirt einen Damm errichtet, um das Wasser aufzufangen und den Kateminer Mühlenbach vor Verunreinigungen zu schützen. Auch die Untere Wasserbehörde war vor Ort.
Der Einsatz endete gegen 13:00 Uhr. Die Feuerwehr Pommoissel kontrollierte die Brandstelle am Nachmittag und am Folgetag erneut und führte weitere Nachlöscharbeiten durch. Zwischenzeitlich mussten die Kräfte zusätzlich zu einem Wasserschaden im Ort ausrücken.
Mit dem erneuten Großbrand waren die Feuerwehren der Samtgemeinde Dahlenburg und der umliegenden Gemeinden innerhalb weniger Tage außergewöhnlich stark belastet.
Der entstandene Sachschaden wird nach ersten Schätzungen auf rund eine Million Euro beziffert. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt und die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Weitere Kräfte:




