Gefahren beim Tragen von Atemschutzgeräten
Das war eines der Themen beim Sicherheitsseminar
des Kreisssicherheitsbeauftragten Hagen
Langbartels und seinen Vertretern Christian Schwedt
und Michael Selle.
Die Drei begrüßten auf der Fortbildung in Dahlenburg
die Gemeinde- und Ortssicherheitsbeauftragten
sowie zahlreiche Führungskräfte.
Beim ersten Thema berichtete Lars Seeger, Berufsfeuerwehrmann aus Hamburg und
Atemschutztrainer, über die Gefahren für Atemschutzgeräteträger anhand von
verschiedenen dokumentierten Unfällen bei Feuerwehreinsätzen. Was kann
unternommen werden, um die Gefahren für die Einsatzkräfte zu senken?
„Bei Unfällen steht nicht die Suche nach dem Schuldigen im Vordergrund, sondern
aus den Unfällen zu lernen und zukünftig diese Unfälle zu vermeiden“, so beschrieb
Seeger die Aufgabe der unter anderem von ihm betriebenen Website
„www.atemschutzunfaelle.eu“.
Fazit des Vortrages war, dass das Einhalten aller Feuerwehr-Vorschriften die beste
Versicherung für einen unfallfreien Einsatz ist, unter dem Motto: „Gut vorbereitet rein,
sicher wieder raus“.
Beim zweiten Vortrag von Feuerwehrmann und Pastor Jan Kreuch ging es um die
psychischen Belastungen der Einsatzkräfte. Gesehenes und Geschehenes zu
verarbeiten, mit schlimmen Ereignissen umzugehen, dabei unterstützt die
Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Zurzeit liegt der Schwerpunkt bei der
Betreuung von Angehörigen, dieses soll sich aber ändern so Kreuch – es soll eine
Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) geschaffen werden.
Dazu gilt es, freiwillige Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zu motivieren und
auszubilden, um diese Aufgabe wahrzunehmen. Dabei erstreckt sich die Aufgabe
dieser Gruppen nicht nur auf die Betreuung von Einsatzkräften während und nach
belastenden Einsätzen, es gilt auch schon im Vorwege präventiv tätig zu werden und
sich durch die Tipps und Techniken auf belastende Situationen vorzubereiten. Wer
Interesse an der Mitwirkung hat, kann sich unter PSNV@FLLG.de melden.
Im dritten und letzten Vortrag von Feuerwehrkamerad Sebastian Schröder von
Spotfeuer (www.spotfeuer.de) ging es um die besonderen Gefahren und
Herausforderungen bei Wald- und Vegetationsbränden. Was gilt es bei der
Brandbekämpfung zu beachten, welche Unterschiede gibt es zwischen der
Innenbrandbekämpfung und der Vegetationsbrandbekämpfung? Ein wichtiger
Unterschied ist die Kleidung (Persönliche Schutzausrüstung). Während die Kleidung
bei der Innenbrandbekämpfung dick und damit schwer ist – diese soll die
Einsatzkräfte vor der starken Wärmestrahlung von Bränden schützen und weil die
Einsatzkräfte dort kürzere Einsatzzeiten haben (20 – 30 Minuten) – sollte die
Einsatzkleidung für die Vegetationsbrandbekämpfung leicht und dünn sein, um einen
Hitzestau durch die meist sommerlichen Temperaturen zu vermeiden, da hier
Einsatzzeiten von mehreren Stunden zu absolvieren sind.
Schutz vor Rauch und Ruß, ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie das Beachten von
Sicherheitsgrundsätzen z.B. LACES1 oder der 30er-Regel2 sind wichtige Punkte, um
gesund und ohne Schäden aus dem Feuerwehreinsatz zurückzukehren.
Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Kreisbrandmeister Matthias Lanius ein paar
Grußworte und bedankte sich bei Hagen Langbartels, Christian Schwedt und Michael
Selle sowie den drei Dozenten für eine großartige und informative Veranstaltung.
Auch die 80 Teilnehmer waren begeistert und freuen sich schon auf das nächste
Sicherheitsseminar am 09.11.2024.
Foto:
v.l. Lars Seeger, Jan Kreuch, Sebastian Schröder, Hagen Langbartels, Michael Selle,
Christian Schwedt, Matthias Lanius
1 LACES = L (Lookout/Beobachtungsposten); A (Ancherpoint/Ankerpunkt von dort beginnt die
Brandbekämpfung); C (Communication/Kommunikation z.B. Funkgerät, Thrillerpfeife); E
(Edscape/Fluchtweg festlegen); S (Safetyzone/Sicherheitsbereich in dem sich die Einsatzkräfte gefahrlos
zurückziehen können)
2 Große Gefahr besteht wenn die Temperatur über 30 Grad Celsius; die Luftfeuchtigkeit unter 30% und